RAYMOND JARCHOW | ALTE MÄNNER
Bernhard T. – fünfundachtzig
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Bernhard T.
Wenn Hitler in Berlin war, dann hatten wir erhöhte Flugbereitschaft. Wir waren dienstverpflichtete Soldaten, wir waren ja keine Nazis, wir waren Soldaten. Ich hatte gerade Wachdienst. Wir konnten direkt in den Garten vom Reichskanzlerpalais rein gucken. Da war ein Springbrunnen und eines Tages kommt er da raus mit einem Wehrmachtsoffizier und setzt seinen Fuß hoch an den Springbrunnen und hat sich auf gestützt. Und da ist mir der Gedanke gekommen, jetzt kannst du ihn erschießen. Ich hätte ihn erschießen können. Aber da habe ich gedacht, Menschenskinder, du erschießt ihn, nicht nur ich bin tot, sondern meine ganze Sippe wird erschossen.
Nur ein Gedankengang. Er wurde ja abgeschirmt bis zum geht nicht mehr und dort war er nicht abgeschirmt. Da hätte ich die Möglichkeit gehabt. Ich habe es nicht getan.
Ich wollte auch leben, und ich wollte auch meine Eltern am Leben erhalten und auch meine Geschwister.
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