RAYMOND JARCHOW | ALTE MÄNNER
Otto M. – einundachtzig
Navigation: zurück
Otto M.
Wo schon die letzten Stunden anfingen an dem Abend, nicht so daß sie das gemerkt hat. Da hab ich dann mal so, hab ich sie nochmal gedrückt und geküßt nochmal und dann nachher bin ich sitzen geblieben. Sie lag auf der Couch da im Wohnzimmer und ich bin sitzen geblieben. Und dann nachher um Mitternacht, da merkte ich das schon. Wie bei meiner Mutter damals im Altersheim. So fing das bei meiner Frau auch an. Sie fing dann an unruhig zu werden und nach Luft zu schnappen und so. Das ist ja so eigenartig. Sie liegen und fangen dann an zu röcheln, so nach Luft zu kämpfen. Und dann wird das immer langsamer, immer weniger, immer weniger. Und dann kommt mit mal nocheinmal so ein tiefes Luftholen und dann ein langes Ausatmen.
Ja, und dann war ich die ganzen Jahre alleine.
 mehr lesen
Navigation: vor