RAYMOND JARCHOW | ALTE MÄNNER
Karl-Friedrich Wilhelm Z. – vierundachtzig
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Karl-Friedrich Wilhelm Z.
Ein besonderer Moment war, wie ich morgens um 6 Uhr auf dem Rostocker Bahnhof ankam. Da schauerte es mehrere Male. Und es war leer auf dem Bahnhof. Das war eine Totenstille. Ich hab noch das Bild, wie ich vom Bahnsteig durch die Halle kam. Die Straßenbahn fuhr noch die alte Tour vom Bahnhof. Ich bin in die Straßenbahn gestiegen und wollte nach Hause. Da waren erst zwei oder drei Leute drin. Und ich mit meinem Seesack. Ich durfte ja als Heimkehrer umsonst rein. Ich bin bis zur Doberaner Straße gefahren, am Volkstheater ausgestiegen und dann die Fritz-Reuter-Straße runter und bis zum Haus.
Ich seh mich noch mit meinem Seesack, den ich voll hatte von meinen Klamotten. Das sehe ich alles noch. Ja, natürlich. Wenns jetzt auch schon 60 Jahre her ist, 70 bald. Das kann ich heute noch sagen, genauso wie damals. Das bleibt und ist.
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